Bin ich schwul?

Bin ich schwul? – der Mensch ist individuell

Sexualität stellt in den meisten Fällen ein sehr privates und vor allem individuelles Thema dar. Darüber hinaus befinden wir uns mittlerweile in einer Zeit, in der grundsätzlich alle Arten von Sexualitäten sowie Geschlechtern Anerkennung erlangen.

Gleichzeitig steigt beispielsweise die Akzeptanz der Allgemeinheit gegenüber Homosexuellen – ein Zeichen des Fortschritts. Nichtsdestotrotz stellt sich speziell jungen Männern im Laufe der Pubertät die Frage, ob man homosexuell sein könnte und was für Folgen damit zu verbinden wären. Dieser Artikel soll näher darauf eingehen, welche Anzeichen darauf aufmerksam machen könnten und wie am besten damit umgegangen wird.

Die ersten Anzeichen… Hilfe?

Besonders in den anfänglichen Phasen der Pubertät durchlaufen speziell Jungen Situationen, in denen sie merken, dass sie sich für eine bestimmte Person näher interessieren. Sei es die beste Freundin oder der beste Freund oder anderen Bekannten des gleichen Alters. Dabei sei zu beachten, dass es sich hierbei für gewöhnlich um die aller ersten Schritte der sich zu entwickelnden Sexualität handelt. Demzufolge hilft die Vorstellung, dass sich die eigene Sexualität, wie man selbst, erst einmal orientieren muss – wohin soll die Richtung gehen? Folglich werden alle möglichen Anhaltspunkte einmal ausgetestet. Somit wird auch nicht haltgemacht vor dem besten Freund, sollte sich der jeweilige Junge in einer solchen Phase befinden.

Logischerweise handelt es sich dabei um eine sehr verwirrende und uneinsichtige Phase der Pubertät. Oftmals verfallen derartige Wünsche der Annäherung zu Gleichgeschlechtlichen bereits wieder nach wenigen Wochen – die Sexualität hat sich in diesen Fällen vermutlich bereits größtenteils entschieden. Ist diese Zeit erst einmal überstanden, verfällt der Junge vermutlich alsbald in seine erste Schwärmerei für ein Mädchen.

Doch was, wenn die Gefühle, welche der Junge für seine männlichen Freunde pflegte, nicht verschwinden? Auch hier dürfen keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, denn wie jeder Mensch einen eigenen individuellen Charakter trägt, so verhält sich auch die jeweilige Sexualität stets unterschiedlich und benötigt verschieden lange, um die sexuellen Vorlieben auszuarbeiten.

Die letztendliche Festlegung der Sexualität kann sich abgesehen davon auch während des gesamten Lebens noch einmal verändern. Auch deshalb sollte niemals die Sorge aufkommen, dass man eigenartig oder anders sei als die anderen. Schlussendlich unterscheidet sich sowieso jeder Mensch – wäre ja sonst auch total langweilig!

Der Umgang mit dem Ungewissen

Mit dem Eintreten in die Erwachsenenwelt konfrontieren uns viele neue Erfahrungen und Situationen, welche allesamt ihre Daseinsberechtigung haben. Allerdings zeigt sich in dieser Phase des Lebens, ob jemand tatsächlich homosexuelle Neigungen empfindet oder ob es sich lediglich als eine Orientierungsphase der Pubertät herausgestellt hat.
Sollte sich der heranwachsende Mann in dieser Phase noch immer zu den männlichen Vertretern unserer Menschheit hingezogen fühlen, besteht ein weitaus stärkerer Verdacht als noch vor einigen Jahren, dass er tatsächlich homosexuell sein könnte. Gleichzeitig sollte auch hierbei stets nicht vergessen werden, dass folgende Punkte nicht automatisch im Umkehrschluss auf die eindeutige Homosexualität eines Mannes hinweisen müssen:

  • Du fühlst Dich in der Öffentlichkeit zu Männern hingezogen, welche Dir sympathisch und attraktiv erscheinen.
  • Du hast vielleicht bereits eine männliche Person in Dein Herz geschlossen und fühlst Dich unvollkommen, solltest Du Dich
    nicht in der Nähe dieser Person befinden.
  • Du fühlst Dich sexuell mehr von Männern als von Frauen angezogen.

Wie bereits erwähnt, gibt es keine eindeutigen Indizien dafür, dass jemand vollkommen homosexuell, heterosexuell oder Ähnliches ist. Schließlich existieren diverse Kombinationen von Sexualitäten, welche es nicht erlauben, derartige Vermutungen festigen zu können.

Gleichzeitig werden mit diesen Indizien unter anderem gewisse Anhaltspunkte dafür geliefert, falls Du Dir schlichtweg unsicher bist, was du fühlst. Dabei sei zu betonen, dass es wichtig ist, stets nur das zu tun, bei dem man sich am wohlsten fühlt.

Ich bin schwul…

Sollte tatsächlich die Erkenntnis kommen, dass Du Dich für homosexuell hältst, was am besten dadurch eruiert wird, indem Du auf Dein eigenes Herz hörst, dann gilt es, unter keinen Umständen den Kopf in den Sand zu stecken.
Zwar befinden wir uns in einer weitaus fortschrittlicheren Welt, als sie es vor vielen Jahren war, doch werden in bestimmten Kreisen viele Sexualitäten, welche sich von der Heterosexualität unterscheiden, oftmals grundsätzlich als schlecht abgestempelt. Da liegt es nahe, dass man sich am besten gar nicht mehr aus seiner Wohnung wagen möchte. Schließlich lauern doch so viele gefahren oder etwa nicht? – falsch!

Die Nachteile sowie die Bürde, die Du auf Dir zu legen hast, solltest Du Deinem wahren Ich keine freie Luft verschaffen, sind weitaus gefährlicher als man sich zunächst ausmalen würde. Schnell stellen sich Folgen wie Depressionen und Trauer vor und führen schlussendlich dazu, dass sich die jeweilige Person vollkommen unvollkommen in seiner Haut fühlt.

Somit sei betont, dass jeder sein wahres Ich schützen und pflegen sollte, anstatt es hinter Wänden in der eigenen Wohnung einzusperren – das Leben hat doch so viel zu bieten!